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Notfallmedizin

Notfallmedizin

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Notfälle finden draußen statt, trotzdem verändert die Digitalisierung auch die Notfallmedizin. Fachverbände fordern eine konsequente Umsetzung digitaler Innovationen in der notfallmedizinischen Versorgung. In Echtzeit werden Daten übertragen, der Patient kann sofort bei der Ankunft in die Klinik zielgerichtet versorgt werden. Über die digitalen Medien kommuniziert werden muss aber vermehrt auch folgende Botschaft: Eine Notaufnahme ist nicht dafür da, schnell an einen Facharzttermin zu gelangen. „In diesem Fall schicken wir Ärzte auch Patienten wieder weg“, so Notärztin Dr. Carola Holzner.

Indikationen für die Notaufnahme: Auf allen digitalen Kanälen aufklären

Medizin.de sowie zahlreiche weitere Seiten stellen dem interessierten Leser fundierte medizinische Informationen zur Verfügung. Das ist erst einmal gut so: Hörigkeit ist out, der Patient von heute ist mündig, rundum informiert und stellt kritische Fragen. Leider führt dieses Wissen aber bei manchen Menschen dazu, dass sie bei harmlosen Symptomen Panik bekommen. Dr. Holzner erklärt es am Beispiel Halsschmerzen: „In 99,9 Prozent steckt eine Erkältung dahinter, aber theoretisch könnte es eben auch ein Tumor sein. Hypochondrisch veranlagte Menschen bekommen Angst – und kommen in die Notaufnahme.“ Über alle digitalen Kanäle muss aufgeklärt werden, was einen Besuch in der Notaufnahme rechtfertigt und was eben nicht.

EKG per Telemetriedaten an die Kardiologie

Bei einem Notfall erlaubt die Digitalisierung die telemetrische Übermittlung von Daten in die Klinik. Am konkreten Beispiel des Herzinfarktes bedeutet dies, dass die EKG-Daten sowie weitere Vitalparameter (Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung etc.) sekundenaktuell vom Einsatzort in die Klinik gesendet werden. So erfährt der Patient direkt nach der Einlieferung eine zielgerichtet Weiterbehandlung. Zum Beispiel kann sofort beurteilt werden, ob eine sofortige Herzkatheter-Intervention indiziert ist.

DIVI bringt Positionspapier zur Digitalisierung heraus

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) setzt sich für eine nachhaltige und erfolgreiche Digitalisierung der Notfallmedizin ein. In einem kürzlich herausgebrachten Positionspapier fordert die DIVI fünf Punkte:

  • Einführung eines verpflichtenden, national einheitlichen Dokumentationsstandard in der medizinischen Notfallversorgung
  • Nutzung international etablierter Kommunikationsstandards im gesamten deutschen Gesundheitswesen
  • Schaffung einer nationalen Qualitätsstelle für die Notfallversorgung
  • Verstetigung der Infrastruktur des Notaufnahmeregisters für die Versorgungsforschung, einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung und Gesundheitssurveillance
  • Etablierung geeigneter ärztliche Vergütungsstrukturen als Anreiz für die Umsetzung einer einheitlichen Mindestdokumentation(1)

Mögliche initiale Berichterstattung auf Medizin.de

  • Videobeitrag oder Bericht zu Entwicklungen in der Notfallmedizin
  • Zukunftsentwicklungen für Rettungswagen
  • Remote Control in der Notfallmedizin – ferngesteuerte und automatisierte Notrufsysteme

Quellenangabe

  • Positionspapier: Voraussetzungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Digitalisierung der Notfallmedizin in Deutschland (link)
Letzte Änderung am Mittwoch, 25 März 2020 01:02

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