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Symptomfinder

Symptomfinder

26 Februar 2020 | Publiziert in Startseite Kacheln (Digital Care). Gelesen 40181 mal.

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digital cadigital caDigitale Symptomfinder für Smartphone, Tablet und PC sind angesagt. Mal eben die Beschwerden eingeben und schon spuckt die App die vermutliche Diagnose aus. Die Betonung liegt auf „vermutliche“, denn eine Untersuchung hat selbstredend nicht stattgefunden. Aus den eingegebenen Symptomen generiert ein Algorithmus die wahrscheinlichste Diagnose. Viele Ärzte sind kritisch. Teilweise zu Recht.

Typische Symptome werden gut erkannt

Verschiedene Tests haben gezeigt, dass die Symptomfinder immer dann besonders treffsicher sind, wenn die Beschwerden ganz typisch ausfallen. Am Beispiel Herzinfarkt – wo selbst bei dem leisesten Verdacht ein Notarzt gerufen werden und keine App bemüht werden sollte – sähe das so aus:

  • Brustschmerzen, die in den linken Arm ausstrahlen, Luftnot und Kurzatmigkeit führen bei dem Symptomfinder mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Diagnose Herzinfarkt
  • Gerade bei Frauen sind die Symptome jedoch oft unspezifisch. Dort treten Bauchschmerzen, Rückenbeschwerden o. ä. auf, wo das System vermutlich zunächst auf andere Erkrankungen hinweist.

Als Vorbereitung auf einen Arztbesuch nicht unbedingt schlecht

Kann mit hoher Wahrscheinlichkeit eine lebensbedrohliche Situation ausgeschlossen werden, können Symptomfinder durchaus sinnvoll sein. Lange Nackenbeschwerden, die laufende Nase oder Kopfschmerzen – hier schadet es durchaus nicht, sich schon über die möglichen Diagnosen zu informieren. In manchen Fällen mag dies eine sinnvolle Vorbereitung auf den Arztbesuch sein. Mündige Patienten sind heute die Regel und das ist gut so.

Medizin.de zum Thema Symptomfinder

  • Vergleichsportal zwischen verschiedenen Apps
  • Interview mit Allgemeinmediziner zum Thema Online-Symptomfinder (Unterstützung oder gefährliche Selbstdiagnostik?)

 

Letzte Änderung am Mittwoch, 25 März 2020 01:02