Rund zwei Millionen Schweißdrüsen befinden sich in unserer Haut. Die höchste Dichte findet sich im Bereich von Handteller, Stirn und Fußsohlen. Auch in den Achselhöhlen sind die Schweißdrüsen zahlreich vorhanden. Grundsätzlich ist Schwitzen für den Körper lebensnotwendig: Es sorgt für eine Regulation der Körpertemperatur und beugt einer Überhitzung des Körpers vor. Der Achselschweiß gelangt durch sehr kleine Gänge an die Körperoberfläche wo er schließlich verdunstet. Hierdurch wird unser Organismus gekühlt.
Schwitzen schützt vor Überhitzung
Achselschweiß ist eine sehr dünnflüssige, farb- und geruchlose Flüssigkeit. Sie besitzt einen pH-Wert von rund 4,5 und ist somit leicht sauer. Im Ruhezustand produziert unser Körper bis zu einen Liter Schweiß pro Tag. Bei körperlicher Anstrengung oder krankhaftem Schwitzen (Hyperhidrose) kann dieser Wert um das Zehnfache ansteigen. Mediziner unterscheiden zwei Varianten des Schwitzens:
- thermoregulatorisches Schwitzen: Es schützt den Körper vor einer Überhitzung
- nervöses Schwitzen: Wir schwitzen wenn wir aufgeregt sind; zum Beispiel vor einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch.
Nerven steuern Schweißdrüsen
Unsere Schweißdrüsen werden durch Nervenäste des vegetativen Nervensystems (Sympathikus) aktiviert. Mit Medikamenten können diese Nerven blockiert werden. Dies ist eine Behandlungsmöglichkeit, wenn Sie unter starkem Achselschweiß leiden. Eine andere Option ist die Verstopfung der Schweißgänge. Letzteres geschieht durch Antitranspiranten.
Beide Therapiearten führen zu einer deutlichen Verringerung von Achselschweiß. Krankhaftes Schwitzen kann den ganzen Körper betreffen. Achselschweiß gilt aufgrund der sichtbaren Abdrücke unter den Armen als besonders unangenehm. Zudem verursacht diese Form des Schwitzens meistens einen unangenehmen Geruch. Dieser wird durch Bakterien verursacht. Der eigentliche Schweiß ist geruchlos. Als endgültige Behandlung verbleibt die Absaugung der Schweißdrüsen unter den Armen. Die Nebenwirkungen sind gering und die Erfolgsaussichten sehr gut.
© 2014-2018 medizin.de (Gunnar Römer) zuletzt aktualisiert 01/2018
Teil 1: Achselschweiß: Allgemeines
Teil 2: Achselschweiß: Ursachen
Teil 3: Achselschweiß: Diagnose
Teil 4: Achselschweiß: Therapie