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Muskelschmerzen: Erkrankungen als Auslöser
Muskelschmerzen: Erkrankungen als Auslöser ESB Professional / shutterstock.com

Muskelschmerzen: Erkrankungen als Auslöser

Auch Erkrankungen sind Auslöser von Muskelschmerzen, wenngleich seltener als Verspannungen, Verletzungen o. ä. Um Ihre Schmerzen zu beseitigen, muss also die dahinterstehende Krankheit gefunden und behandelt werden. Häufig ist die Muskulatur selber erkrankt. Aber auch Krankheiten anderer Körperregionen verursachen oft Muskelschmerzen.  

Muskelerkrankungen sind vielseitig

Es gibt zahlreiche Muskelerkrankungen. Viele davon sind harmlos, andere lebensbedrohlich. Fast alle lösen Muskelschmerzen aus. Im Unterschied zu Verletzungen oder Krämpfen treten die Beschwerden aber schleichend auf. Sie verspüren langsam eine Zunahme der Schmerzen. Zum Vergleich: Bei einem Wadenkrampf kommt es von einer auf die andere Sekunde zu Muskelschmerzen. Ärzte unterscheiden zwischen entzündlichen und nicht-entzündlichen Erkrankungen.

Nicht-entzündliche Muskelerkrankungen

Wie der Name verrät liegen hierbei keine Entzündungen vor. Die Ursachen für nicht-entzündliche Muskelerkrankungen sind vielfältig.

Muskeldystrophien

Es gibt verschiedene Arten dieser Erkrankungen. Durch einen Gendefekt entwickeln sich die Muskeln fehlerhaft. Die Muskulatur besteht aus Eiweiß. Genau hier liegt die Ursache einer Muskeldystrophie. Die Eiweiße werden von Geburt an falsch oder zu wenig hergestellt. Die Patienten leiden an Muskelschwäche und Muskelschwund. Durch die abnehmende Muskelmasse müssen andere Muskeln umso mehr arbeiten. Letztendlich entstehen Defizite und Muskelschmerzen. Heilbar sind diese Erkrankungen nicht. Der bekannteste Vertreter ist die Duchenne-Muskeldystrophie.

Fibromyalgie

Der Volksmund nennt sie auch „Weichteilrheuma“, auch wenn es medizinisch gesehen gar kein Rheuma ist. Eine Entzündung liegt nicht vor, trotzdem leiden Betroffene unter schubartigen Muskelschmerzen. Bis heute ist die Ursache nicht zweifelsfrei bekannt. Neueste Untersuchungen vermuten Schäden an kleinen Nervenendigungen unter der Haut. Obwohl die Patienten häufig stark leiden, treten keine organischen Schäden auf. Auch die Lebenserwartung ist unvermindert.

Glykogenspeicherkrankheit

Es gibt verschiedene Varianten, aber allen gemeinsam ist die fehlende Fähigkeit der Muskulatur, ausreichend Energie bereitzustellen. Normalerweise wandeln die Muskeln Glykogen in Traubenzucker (Glukose) um. So stellen sie sicher, dass auch bei niedrigem Blutzuckerspiegel ausreichend „Treibstoff“ vorhanden ist. Genau dies funktioniert bei den Glykogenspeicherkrankheiten nicht mehr. Betroffene leiden u. a. unter Muskelschmerzen.

Mitochondrien-Erkrankungen

Mitochondrien sind die Bestandteile unserer Zelle, in denen Energie gewonnen wird. Sind diese „Kraftwerke der Zelle“ erkrankt, fehlt unseren Muskelzellen Energie und sie nehmen Schaden. Neben der sprichwörtlichen „Kraftlosigkeit“ äußert sich dies durch Schmerzen.

Entzündliche Muskelerkrankungen

Sie kennen es aus eigener Erfahrung: Entzündungen sind schmerzhaft. Besonders häufig begegnet uns dies bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis). Das Schlucken mag kaum gelingen. Und was für den Hals gilt, gilt auch für den Rest des Körpers.

Muskelentzündung (Myositis)

Muskelentzündungen haben viele Ursachen. Sie verursachen starke Muskelschmerzen, die besonders an Armen und Beinen auftreten und einem Muskelkater ähneln. Meistens entsteht eine Muskelentzündungen durch Krankheitserreger (Bakterien und Viren), die durch eine nicht verheilte Verletzung ins Gewebe eindringen. Auch eine Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis) kann auf die Muskeln übergreifen. Selten löst Penicillin eine Muskelentzündung aus, das Gleiche gilt für Autoimmunerkrankungen (z. B. Polymyalgie rheumatica oder Dermatomyositis).

Erkrankungen ohne Beteiligung der Muskeln

Auch Erkrankungen außerhalb der Muskulatur können ebendort Schmerzen verursachen. Das gilt insbesondere für Störungen der Nerven und Knochen. Auch Infektionen (z. B. eine Grippe) lösen Muskelschmerzen – meist an den Gliedern – aus.

Erkrankungen der Schilddrüse

Sowohl eine Schilddrüsen-Überfunktion als auch eine Unterfunktion löst Muskelschmerzen aus.

Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)

Hierbei läuft unser Stoffwechsel derart schnell, dass sogar das Eiweiß der Muskeln zur Energiegewinnung herangezogen wird.

Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose)

Dies ist der umgekehrte Fall: Sie leiden unter Müdigkeit und Schwäche. Auch Ihren Muskeln fehlt es an Energie. Auf diese Art entstehen Muskelschmerzen.

Osteoporose

Die Knochen werden vermehrt abgebaut. Dadurch verändert sich die gesamte Statik des Körpers und Muskelschmerzen sind eine häufige Folge.

Bandscheibenvorfall

Neben den ohnehin quälenden Rückenschmerzen kommen oft Muskelschmerzen dazu. Besonders oft ist die Halswirbelsäule betroffen. Das führt zu Nacken- und Schulterschmerzen.

Rheumatoide Arthritis

Muskelschmerzen sind eine häufige Begleiterscheinung dieser chronisch-entzündliche Gelenk-Erkrankung. Gleiches gilt für weitere rheumatische Erkrankungen, wie z. B. Morbus Bechterew.

Neurologische Erkrankungen, die Muskelschmerzen auslösen

  • Morbus Parkinson
  • Wundstarrkrampf
  • Post-Polio-Syndrom

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