Sie kennen es sicher: Mitten in der Nacht schrecken Sie hoch und verspüren schier unerträgliche Schmerzen im Unterschenkel. Dieser ist hart und fast bewegungsunfähig. Ein Wadenkrampf beendet jäh den erholsamen Schlaf. Vor allem Menschen mit Magnesiummangel sind betroffen. Eine rasche Gegenbewegung und der Krampf löst sich. Außer Muskelkater bleibt kein Schmerz zurück. Aber es gibt zahlreiche weitere Formen von Muskelschmerzen. Manchmal leiden Betroffene über Jahre darunter, bis die Ursache gefunden wird. Diese sind vielseitig.
Muskelschmerzen: Von harmlos bis gefährlich
Harmloser Muskelkater, Sportverletzungen, schwere Erkrankungen oder Infektionen. Dies sind nur einige der möglichen Ursachen für Muskelschmerzen. Meistens sind sie harmlos und Sie können zu Hause für Linderung sorgen. Schmerzgele mit den Wirkstoffen Diclofenac oder Ibuprofen sind bekannt und effektiv. Auch Wärmeauflagen bringen rasch Linderung. Bei langanhaltenden Muskelschmerzen sollten Sie aber zum Arzt gehen. Prüfen Sie zudem Ihren Lebenswandel. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung? Treiben Sie vielleicht zu intensiv Sport? Nehmen Sie Medikamente?
Rücken, Schulter und Nacken besonders anfällig
Jeder unserer 656 Muskeln kann Schmerzen verursachen. Besonders oft sind aber Schulter, Nacken und Rücken betroffen, Letztgenannter meist an Hals- oder Lendenwirbelsäule. Anders als ein Wadenkrampf verschwinden diese Muskelschmerzen nicht so schnell wieder. Vermutlich leiden Sie – wie Millionen Deutsche – unter Muskelverspannungen. Andauernd verkrampfte und schmerzende Muskeln nennen Ärzte „Myogelose“. Schuld ist oft der Beruf: Falsche und einseitige Belastungen setzen unseren Muskeln zu. Gerade PC-Arbeiter, Pflegebedienstete oder Zahnärzte kennen das Problem genau.
Therapie abhängig von Diagnose
Muskelschmerzen sind ein Warnsignal unseres Körpers. Nach Beseitigung des Auslösers verwinden sie in der Regel vollständig. Manchmal treten Muskelschmerzen aber auch chronisch als eigenes Krankheitsbild auf. Ein Beispiel hierfür ist die Fibromyalgie. Die Schmerzerkrankung wird – wissenschaftlich nicht korrekt – „Weichteilrheuma“ genannt. Gehen Sie bei unklaren Muskelschmerzen zum Arzt. Nur eine sorgfältige Diagnostik kann auch eine zielgerichtete Therapie ermöglichen. Unbehandelt kann auch der harmloseste Muskelschmerz chronisch werden.
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