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Herzinfarkt: Diagnose
Herzinfarkt: Diagnose sfam photo / shutterstock.com

Herzinfarkt: Diagnose (Teil 4)

Zunächst einmal weisen die typischen Anzeichen sehr genau auf einen Herzinfarkt hin. Da die klassische Symptomatik – insbesondere bei Frauen – aber auch völlig fehlen kann, ist eine Diagnosestellung zu diesem Zeitpunkt noch nicht eindeutig möglich. Die Begutachtung der bei dem Patienten vorhandenen Risikofaktoren kann den Verdacht auf Herzinfarkt erhärten, aber ebenfalls nicht beweisen.

Diagnostik mittels Elektrokardiogramm (EKG)

Den ersten Schritt im Rahmen der Diagnosefindung beim Herzinfarkt stellt meistens die Anfertigung eines EKG´s dar. Liegt ein Herzinfarkt vor, sind hier typische Veränderungen nachweisbar. So sind die T-Wellen gegenüber dem physiologischen Zustand teilweise stark überhöht, insbesondere im akuten Zustand des Herzinfarktes. Hebungen der ST-Strecke weisen zwar nicht zwangsläufig auf einen Herzinfarkt hin, sind aber mindestens ein sicheres Zeichen für eine Arteriosklerose in den Koronargefäßen. Ca. 24 Stunden nach dem akuten Herzinfarkt kommt es zu einer Negativierung der T-Wellen. D. h. diese ragen in regelmäßigen Abständen unter die Nulllinie des Elektrokardiogramms. Eine deutliche Änderung im QRS-Komplex weist schließlich sicher auf einen durch den Herzinfarkt verursachten Untergang an Herzmuskelgewebe hin. Diese Auffälligkeit bleibt häufig ein Leben lang bestehen. Anhand der EKG-Ableitungen kann häufig auch schon die Lokalisation des Herzinfarktes grob festgestellt werden.

Diagnostik mittels bildgebender Verfahren

Zu den in Frage kommenden bildgebenden Verfahren im Rahmen der Herzinfarkt-Diagnostik zählen die Sonografie (Ultraschall) und der Herzkatheter. Die Sonografie erlaubt einen eindeutigen Nachweise eines geschehenen Herzinfarktes: Im Normalfall erkennt der Kardiologe im Ultraschallbild eine Kontraktion der gesamten Ventrikelwand im Rahmen der Herzaktion. Alle Teile des Herzmuskels bewegen sich deutlich sichtbar aufeinander zu. Hat nun ein Herzinfarkt teile des Myokards zerstört, bewegt sich diese Stelle der Ventrikelwand nur noch passiv mit dem Rest des Gewebes mit. Eine Eigenkontraktion ist nicht mehr nachweisbar. Nur ein Herzinfarkt vermag dieses Phänomen auszulösen.

Mit Hilfe eines Herzkatheters wird zumeist über die Leistenarterie ein Endoskop bis zum Herzen vorangetrieben. Dies sollte wenn möglich schnellstmöglich nach einem Herzinfarkt geschehen. Parallel hierzu wird der Brustkorb durch Röntgenstrahlen sichtbar gemacht. Da es beim Herzinfarkt speziell um einen möglichen Verschluss der Herzkranzgefäße geht, kann die Injektion eines Kontrastmittels notwendig sein, um das feine Adersystem zu erkennen. Durch diese Untersuchung kann die verschlossene, den Herzinfarkt ausgelöste Stelle identifiziert und gleich eröffnet werden.

Diagnostik mittels Analyse von Enzymen

Bestimmte Enzyme bzw. Proteine kommen speziell in Muskelzellen des Herzens vor und eignen sich sehr gut zur Herzinfarkt-Diagnostik. Besonders bedeutend ist hier die Kreatinkinase-MB (CK-MB), eine Unterart der in allen Muskeln und dem Gehirn vorkommenden Kreatinkinase. Die CK-MB ist spezifisch für Herzmuskelzellen und befindet sich im Normalzustand fast ausschließlich innerhalb der Zellkörper. Gehen diese durch einen Herzinfarkt zu Grunde, gelangt die CK-MB vermehrt ins Blut und kann dort nachgewiesen werden. Gleiches gilt für die Proteine Troponin I und Troponin T. Auch hier weist ein erhöhter Blutspiegel auf einen Herzinfarkt hin.

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