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Katzenallergie
Katzenallergie Sonsedska Yuliia / shutterstock.com

Katzenallergie

Die Katze gilt neben dem Hund als das beliebteste Haustier, in Deutschland leben in jedem siebten Haushalt zusammengezählt mehr als sechs Millionen Stubentiger. Leider hat das weiche Streichelfell der Tiere eine Eigenschaft mit erheblichen Folgen für den Menschen: Die Katzenallergie, genauer die Allergie auf die Haare, löst teilweise massive Beschwerden aus.
Wer selber vom Beschwerden wie Fließschnupfen mit Niesanfällen, Kopfschmerz, Müdigkeit und Schlaflosigkeit aufgrund einer Überreaktion betroffen ist, will möglichst schnell wieder ein normales Leben führen.

Empfehlung: Katze weggeben

Da Katzenhaare ein sehr starkes Allergen sind, reicht schon der indirekte Kontakt, z.B. über eine vom Tier benutzte Decke aus, einen neuen Anfall zu provozieren. Da eine der besten Auswege bei einer Allergie darin besteht, den Kontakt mit dem Auslöser zu vermeiden, wird meist das Entfernen der Katze aus dem Haushalt gefordert.
Diese Frage „Katze weggeben oder nicht?“ wird sowohl von Therapeuten wie von Betroffenen sehr kontrovers diskutiert. Wie so oft in der Medizin, können beide Seiten auf entsprechende Argumente und Studien zurückgreifen.

Weggeben muss nicht sein?

Für ein Entfernen der Katze spricht (wird in den offiziellen Leitlinien empfohlen), dass die Beschwerden danach in der Regel deutlich zurückgehen. Das funktioniert aber nicht immer, so sind die Allergene auch bei normalem Putzverhalten noch einige Jahre später in der Wohnung nachweisbar. Andere Tierbesitzer tragen die Allergene in der Kleidung überall hin, der Wind verteilt sie weltweit. Selbst in der Antarktis wurde eine potentiell allergene Konzentration gemessen. Mehr als die Hälfte der Katzenallergiker hat nach eigenen Angaben nie selbst eine Katze besessen.
Die beim Heuschnupfen gegen Pflanzenpollen übliche und sehr wirksame Hyposensibilisierung über drei Jahre galt lange Jahre in der Schulmedizin als unwirksam und gefährlich, sie wurde für Katzenallergiker nicht angeboten. Doch in dieser Hinsicht scheint ein Umdenken begründet: Studien konnten nachweisen, dass die so genannte Spezifische Immuntherapie (SIT) gute Erfolge zeigt.

Risiko für Babys?

Umstritten ist ebenso, ob eine Katze im Haus das Risiko für ein Baby erhöht, eine Allergie zu entwickeln. Während manche Untersuchungen sogar von einer gewissen Schutzfunktion ausgehen, empfiehlt eine Studie der Münchener GSF weiterhin, das Haustier abzuschaffen.

© 2007-2018 medizin.de (Dr. Berthold Gehrke)