Operationsverfahren
Beim eingesetzten Brustvergrößerungs-Implantat handelt es sich heute fast immer um eine Hülle aus Silikon, die mit Silikon in Gelform oder, seltener, Kochsalz gefüllt wird. Nach einigen Problemen anfangs der Silikontechnik sind diese heute sehr sicher und können meist lebenslang verbleiben. Selbst ein unwahrscheinlicher Riss der Silikon-Hülle hat keine massiven Folgen.
Die Kissen werden in Vollnarkose unter den Brustmuskel (submuskuläre Implantation) oder zwischen Muskel und Haut (subglanduläre Implantation, weitaus häufiger) eingebracht. Der eigentliche Schnitt wird entlang des Warzenhofes (transareolär) oder der Umschlagsfalte zur Bauchdecke (inframammär) ausgeführt und bleibt daher fast unsichtbar. Eine neue Brustvergrößerungs-Technik mit entsprechenden Sonden erlaubt den Eingriff über den Bauchnabel, ist aber nicht immer geeignet oder verfügbar.
Risiken
Wie jeder Eingriff hat die Brustvergrößerung Risiken, z.B. hinsichtlich Narkose, Wundheilung oder Infektion. Das Silikon wird vom Körper als fremd erkannt und deshalb manchmal nach Jahren mit einer fibrösen Kapsel umspannt. Diese Kapselfibrose kann mit einem bestimmten Oberflächenmuster (Textur) des Kissens günstig beeinflusst werden, stellt aber immer noch bei jeder siebten operierten Frau einen spürbaren Nachteil dar.
Das Risiko für die Entwicklung eines Brustkrebs (Mammkarzinom) nach Brustvergößerung ist laut groß angelegten Studien durch Silikon nicht erhöht, auch eine Schwangerschaft mit ihrer natürlichen Veränderung der Brust und die Stillzeit verlaufen in der Regel ohne Probleme.
Kosten
Kosmetische Eingriffe vie die Brustvergrößerung dürfen von den gesetzlichen Kassen nicht bezahlt werden. Bei medizinischer Begründung, z.B. nach Brustamputation wegen Krebs oder psychischen Problemen aufgrund einer zu kleinen Brust sind Ausnahmen möglich. Komplettpreise liegen in der Spannweite von 3.000 bis 6.000 Euro; dies gilt für deutsche Fachkliniken. Für das Ausland, insbesondere Osteuropa und die Türkei, kursieren um die Hälfte günstigere Angebote. Von deutschen Fachgesellschaften wird allerdings von solchen abgeraten.
© 2007-2018 medizin (Dr. Berthold Gehrke)